Seit der Eskalation des Konflikts im September 2024, ausgelöst durch verstärkte israelische Luftangriffe, hat sich die humanitäre Lage im Libanon dramatisch verschlechtert. In nur wenigen Wochen wurden etwa 1,2 Millionen Menschen aus ihren Heimatregionen vertrieben. Besonders betroffen sind Zivilisten aus dem Süden des Landes, darunter Tausende Kinder, Frauen und ältere Menschen, die bereits zuvor mit den schweren wirtschaftlichen Herausforderungen des Libanon zu kämpfen hatten.
Etwa 258.000 Menschen haben Zuflucht im benachbarten Syrien gesucht, während 8.000 Libanesen in den Irak geflohen sind, um den unaufhörlichen Bombardierungen zu entkommen. Inmitten dieses Chaos beherbergt der Libanon bereits seit Jahren 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, die größtenteils in überfüllten, improvisierten Lagern leben. Besonders die Bekaa-Ebene, eine Region, die nun selbst im Zentrum der Kämpfe steht, bietet derzeit rund 900.000 Syrern notdürftigen Schutz in Zelten und provisorischen Unterkünfte. Sie leben ohne sonstige Unterstützung von der libanesischen Regierung, ohne das Recht, sich ein eigenes Zelt einzurichten oder eine eigene Wohnung zu mieten.
Die internationale Hilfe ist bei Weitem nicht ausreichend, um den immensen Bedarf zu decken, während die traumatisierten Flüchtlinge weiterhin unter den katastrophalen Bedingungen und der ständigen Gefahr neuer Angriffe leiden.
Hilfsorganisationen vor Ort, wie unsere Partnerorganisation Salam, kämpfen verzweifelt gegen den massiven Mangel an Ressourcen an. Sie organisieren Erste Hilfe Kurse und Betreuung von Frauen und Kindern in verschiedenen libanesischen und syrischen Lagern und auch der Schulbus, den wir bei unserem letzten Einsatz vor Ort gekauft haben, ist noch fleißig im Einsatz. Täglich verteilt Salam 700 bis 850 warme Mahlzeiten in libanesischen und syrischen Lagern, um die Not der Flüchtlinge zu lindern. Doch die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern wie Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten bleibt kritisch unterversorgt. Wir unterstützen Salam bei der Versorgung mit warmen Mahlzeiten und brauchen dringend ihre Hilfe, um diese Arbeit fortsetzen zu können.
Khalil Kermani
Manchmal helfen uns Geschichten, die Welt nicht nur als Statistik zu sehen.
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