Nashwan hatte von einem neuen Camp erfahren, für die ich bereits am Vortag eingekauft hatte. Nach langem Suchen haben wir das sehr abgelegene Camp mit 12 Familien dann doch noch gefunden. Ein kleines Camp, direkt neben der Autobahn mitten auf einem Feld, aber weit und breit sonst nichts mehr. Die Überraschung im Camp war auf beiden Seiten groß, denn wir trafen auf überwiegend bekannte Gesichter. Neben Lebensmittel hatten wir für alle Familien auch noch Pflegeartikel sowie Windeln für die Babys.
Ich bin gespannt, wo wir all diese Menschen demnächst wieder treffen, denn sie werden diesen Platz in Kürze wieder verlassen.
Den meisten der Flüchtlinge geht es so: Wenn sie Arbeit finden, ist diese meist nur für kurze Zeit und so ziehen sie ständig weiter, dorthin, wo ihr nächster Arbeitseinsatz ist. Wie soll man da zur Ruhe kommen?
Wir wollten an diesem Tag noch zwei weitere Camps versorgen und so ging es weiter zum Großmarkt. Auf der Liste standen Mehl, Öl, Reis, Bohnen, Linsen und Bulgur für insgesamt 32 Familien und für 20 Familien gab es noch Hygieneartikel.
Wie man auf den Fotos sehen kann, waren Nashwan und ich mit dem Einpacken gut beschäftigt. Auch diesmal mussten wir einen Teil der Pakete im Großmarkt lassen, da wir nicht alles in meinem Auto unterbringen konnten.
Im Camp angekommen konnten wir schnell an alle Familien die Pakete verteilen und wieder wurden wir mit frisch gebackenem Brot belohnt. Ein kurzes Gespräch mit den Leuten und dann ging es schon wieder zurück zum Großmarkt, um die anderen Pakete abzuholen.
Dann fuhren wir in ein für mich neues Camp, welches sich in einem Abbruchhaus befindet. Zuerst sah ich nur die vielen Kinder, die uns sofort umringten. Im Innenhof stehen drei große Zelte, so dass kaum Bewegungsfreiheit für die Kinder vorhanden ist und der Anblick der offenen Feuerstellen auf diesem engen Raum, machte es nicht besser. Für einen kurzen Moment musste ich innehalten, denn wieder einmal wurde mir hier bewusst, wie unmenschlich sich das Leben hier für all diese Menschen gestaltet.
Auch wenn es nur ein Tropfen im Meer ist, wir werden weiter machen. Dafür benötigen wir aber weiterhin eure Unterstützung!
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