Besuch an der syrischen Grenze am 01.01.2017

Fast 1.000 Kilometer lang und 3 bis 4 Meter hoch wird die Betonmauer, die die syrischen Flüchtlingen die Flucht vor den Bomben verwehrt und sie wächst schnell. Jenseits der Mauer wächst gleichzeitig eines der größten syrischen Flüchtlingscamps. Hier lebten bis vor der aktuellen dreitägigen Waffenruhe etwa 700.000 Menschen in Zelten, jetzt noch ca. 600.000.

Vielen Familien gelingt, mit Hilfe von Schmugglern, die Einreise in die Türkei und die meisten von ihnen landen dann in inoffiziellen Zeltlager, sowie die bei Adana und Torbali.

Wer einen Beruf gelernt hat, kann sich in den türkischen Städten recht schnell integrieren und wer genug Geld für einen neuen Pass zahlen kann, kauft sich ein Flugticket nach Europa. In Rehaniye, an der syrischen Grenze, leben etwa 600.000 Syrer mit etwa genauso viel Türken zusammen. Die Kinder besuchen zur Zeit noch syrisch-sprachige Schulen. Die ärztliche Versorgung ist für Registrierte frei.

Wir besuchen ein Versehrtenhaus, in dem dicht gedrängt neben- und übereinander, junge, männliche Kriegsverletzte liegen. Alle wurden sie schon, meist von ehrenamtlichen, syrischen Ärzten, operativ versorgt. Die meisten werden lebenslang gelähmt bleiben, meist auf Grund von Schussverletzungen am Rücken. Die Finanzierung des Hauses erfolgt durch unregelmässige Spenden. Der Leiter und die sechs Helfer arbeiten ehrenamtlich.

Während die Anderen einkaufen fahren, arbeite ich (Khalil Kermani) mich mit Integraler Orthopädie und Ortho-Bionomy von einem dankbaren Patienten zum Nächsten. Zum Glück hat der begleitende Pfleger einfühlsame Hände und erlernt schnell und begeistert die Techniken zur Weiterbehandlung.

Wir lassen noch Lebensmittel und Lebensmittelgutscheine da und versprechen eine zukünftige, finanzielle Unterstützung, vermittelt durch unseren syrischen Freund Tamer. Weitere ähnliche Versehrtenhäuser müssen für zukünftige Besuche eingeplant werden.

Helfer und Helferinnnen, nicht nur aus medizinischen Berufen sind herzlichst willkommen. Besonders hilfreich wären Physiotherapeuten oder Osteopathen mit Erfahrung in sanfter Körper- und Energiearbeit, aber auch ein laienhafter Sprachunterricht in englisch sowie eine Unterstützung der Hilfskräfte beim Kochen etc. wären willkommen.

Unterwegs zurück nach Adana ergibt sich gegen Mitternacht ein Kontakt per Facebook zu Khalsa Aid aus Grossbritannien, die uns eine Unterstützung bei der Finanzierung von Holzpaletten und Brennholz verspricht.

 

Besuch an der syrischen Grenze – Vor der Grenze warten in einer kilometerlangen Schlange LKW’s mit Lebensmitteln etc., täglich werden etwa 10 durchgelassen. Der voll ausgestattete Notarztwagen von Docmobil durfte die Grenze nicht passieren und ist jetzt in Griechenland im Einsatz.

 

Der Pfleger hat sich schnell und begeistert einarbeiten lassen.

 

Orthopädische Behandlung von Kriegsverletzten

Die NGO’s von Khalsa Aid kamen tatsächlich am übernächsten Tag. Sie kauften 22 Tonnen Brennholz und versprachen hier weitere Hilfe zu leisten.

Es war wie vor einem Jahr in Çesme: Unsere Berichte und Bilder ermutigten Andere mitzuhelfen. Vielen Dank.

Zwei Tonnen Holz wurden gleich heute verteilt und den Rest wird Tamer in den nächsten drei Tagen verteilen.