|

Neues aus der Türkei

Vom 25. Februar bis zum 8. März 2017 waren Bita Kermani und Neda Rashid wieder in der Türkei. Zunächst im Westen bei Torbali, unterstützt von Iris Paul und unserem arabischen Übersetzer vor Ort.

Im Vergleich zum letzen Besuch am Anfang des Jahres waren einige der allesamt inoffiziellen Zeltlager inzwischen von der Polizei geräumt worden. Insbesondere die nicht im Westen der Türkei registrierten Syrer wurden zurück in den Osten geschickt. Unser gerade erst begonnener Schulunterricht wurde dadurch auch leider aufgelöst. Wir hoffen, in Kürze damit wieder starten zu können.

Aber noch immer leben einige Tausend Menschen in den Lagern bei Torbali und wir konnten sie sowohl medizinisch als auch mit tonnenweiser Nahrung unterstützen.

Um so voller und zahlreicher waren die Lager im Osten der Türkei, bei Adana. Hier halfen uns wieder, wie vor einem Jahr, unser Freund Matthias Kelm, der Sanitäter und Feuerwehrmann aus Dresden, und wie jedes Mal unser syrischer Freund Tamer.

Außer der medizinischen Hilfe und der Versorgung mit Hilfsgütern und Nahrung konnten wir insbesondere, Dank der großzügigen Spende einer Schule, unser Schulprojekt erweitern.

Auch diesmal waren wir auch in Reyhani, nahe der syrischen Grenze. Dort unterstützen wir verschiedene Versehrtenheime, die alle auf Spendenbasis notdürftig finanziert werden. Eines davon ein Heim für Frauen und Kinder und drei  für männliche Kriegsinvaliden sowie eines für Autisten. Wir bezahlten die seit Monaten offenen Strom-und Wasserrechnungen im Frauen- und Kinderheim, kauften zwei Elektrorollstühle und so viel wie möglich Essengutscheine vom Supermarkt.

Wir trafen auch einen syrischen Apotheker, der zusammen mit seiner ebenfalls völlig übermüdeten Frau, nicht aufgebrauchte Medikamente neu zusammen packt und kostenlos an die syrischen Patienten abgibt. Diese könnten zwar ihre Medikamente auch kostenlos in einer richtigen Apotheke bekommen, müssten aber dazu zu einem türkischen Arzt, den sie zum einen nicht verstehen und der zum anderen mit 15 Euro doppelt so teuer ist wie sein syrischer Kollege. Um sein Lager aufzufrischen kauften wir einige Kartons insbesondere gynäkologischer Medikamente, die ihm fehlten und versprachen auch eine regelmäßige, zukünftige Unterstützung.

 

 

 

Ähnliche Beiträge

  • |

    Besuch an der syrischen Grenze

    Besuch an der syrischen Grenze am 01.01.2017 Fast 1.000 Kilometer lang und 3 bis 4 Meter hoch wird die Betonmauer, die die syrischen Flüchtlingen die Flucht vor den Bomben verwehrt und sie wächst schnell. Jenseits der Mauer wächst gleichzeitig eines der größten syrischen Flüchtlingscamps. Hier lebten bis vor der aktuellen dreitägigen Waffenruhe etwa 700.000 Menschen…

  • |

    Syrische Flüchtlinge in Torbali/Izmir

    Syrische Flüchtlinge in Torbali/Izmir Während unseres Aufenthalts in Çeşme haben wir auch 3mal ein selbst organisiertes Camp von syrischen Flüchtlingen in Torbali (ca. 50 km südlich von Izmir) besucht. In zwei Lagerhäusern mit kaputten Dächern leben dort 28 syrische Familien. Jede Familie hat innerhalb der Hallen ein kleines Zelt aus Plastikplanen, Toiletten oder fließend Wasser…

  • |

    Der Unterricht geht weiter

      Die Sommerferien sind beendet und heute beginnt wieder der Schulunterricht. Mit vereinter Hilfe wurde das Klassenzimmer komplett renoviert und ein neues Fenster konnte auch eingebaut werden. Die ersten Bilder vom heutigen Tag haben wir schon erhalten: Verteilung der Schulmaterialien an die Kinder. Nicht nur wir freuen uns: Die Kinder konnten es kaum erwarten, dass…

  • |

    Avicenna im Libanon

    Zu Beginn unseres Aufenthaltes im Libanon, im Oktober 2017, trafen wir die einheimische NGO Salam, die sich seit 2012 um Flüchtlinge aus Syrien kümmert. Salam kümmert sich nicht nur um logistische Probleme in den Lagern und um die Schulversorgung, ihr obliegt inzwischen auch die medizinische Versorgung von 18 Zeltlagern. Sie haben dafür eine Genehmigung zur mobilen, ärztlichen…

  • |

    Torbali

    Neben der medizinischen Versorgung konnten wir, dank zahlreicher Spenden, die Camps in Torbali auch wieder mit Nahrungsmitteln versorgen. Mit Freude konnten wir sehen, wie die Kartoffeln sofort gerecht verteilt wurden, das Waschpulver direkt zum waschen genutzt wurde und das Mehl zu Brot gebacken wurde. [one_third][/one_third] [one_third][/one_third] [one_third_last] [/one_third_last]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert