Hilfsgüter und Medikamente für die Ukraine

Ein Bericht von Kristina Koch

Ende September reisten wir in die Ukraine. Dank Eurer Unterstützung und einer tollen Finanzspritze von Avicenna Kultur- und Hilfswerk konnten wir wieder viel erledigen!

Czernowitz in der Westukraine, wo wir arbeiten, ist ein Sammelpunkt für Binnenflüchtlinge und es ist ziemlich voll. In den Hotels sind fast alle Zimmer von Menschen auf der Flucht belegt. Möbel stapeln sich in den Gängen, überall wird Platz geschafft. Nach den neuesten Angriffen auf alle ukrainischen Städte wird es sicher noch enger werden. Czernowitz selbst wurde gestern auch beschossen, die Raketen konnten abgewehrt werden.

  • Wir kauften 1.400 Katheter für die ukrainischen Geburtskliniken (Mykolaev, Dnipro, Saporischschja, Poltawa, Czernowitz u.a.) für Babys, die intravenös ernährt werden müssen.
  • Eine Palette mit Medikamenten besorgten wir in unserem rumänischen Stamm-Pharmagroßhandel: Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, blutstillende Mittel, Antibiotika, Grippemittel, Magenmedikamente, Medizin für Kinder. In Bunkern und Kellern sind auch Augentropfen, Hämorrhoidenmittel, Hustensäfte, Salben gegen Hautkrankheiten wichtig.
  • Dazu drei Tonnen Lebensmittel: Mehl/Zucker/Konserven
  • Wir trafen einen Arzt, der sich um die verwundeten und traumatisierten Soldaten kümmert. Und Irina, eine Aktivistin aus Donezk. Seit 2014, auch unter russischer Besatzung, evakuiert sie Menschen, transportiert Güter unter den schlimmsten Bedingungen und erzählte haarsträubende Geschichten. Später mehr dazu.
  • Wir übergaben der Ärztin Dr. Garadziuk einen Teil der Medikamente, ein anderer Teil wurde per Zug zusammen mit Nahrungsmitteln in den Osten geschickt. Danke an Natascha für die perfekte Organisation!
  • In ein Altersheim, das für 100 Personen ausgestattet ist, aber jetzt fast 200 versorgen muss, brachten wir Hygienesachen und einen Fernseher. Dort wohnen Menschen aus Donezk, die z.B. in Rollstühlen dort nicht in die Bunker flüchten können.

In Czernowitz war viel los. Viele Leute machten Musik, malten, haben sich irgendwas ausgedacht, um Geld für die Not im Land zu sammeln. Stimmung zwischen Angst, Hoffnung und Aktionismus. Jetzt sind jedoch wieder viele in den Kellern und Bunkern, die Schulen geschlossen, die Angst überwiegt, wir machen weiter.

Großes Dankeschön an alle, die bei Cologne CARES., bei Willkommen in Nippes oder der Lutherkirche-Nippes für unsere Arbeit spenden. Riesiges Danke an Avicenna Kultur- und Hilfswerk für die Finanzierung der Katheter und einem großen Teil Medikamente, die wir kauften!