Paris, die letzte Zuflucht

Sie sind schon überall in Europa gewesen. Und fast überall war es besser als hier. Aber nirgends durften sie bleiben. Jetzt hoffen sie auf eine neue Chance oder zumindest eine Verzögerung ihrer Abschiebung.

Wir treffen überwiegend junge Männer aus Afghanistan, Pakistan, dem Irak, Eritrea oder Uganda. Sie leben jetzt im Februar 2018 bei Minustemperaturen in kleinen, eng beieinander stehenden Zelten unter den Brücken von Paris. Einem Paris, dass hier eher an Neapel oder Asien erinnert.

Manche warten darauf in einem der riesigen Notunterkünfte unter zu kommen. Andere waren schon dort und ziehen die Straße dem Schmutz und der Enge vor.

Eine staatliche Unterstützung gibt es, außer gelegentlich einem Dixikl0, nicht. Essen bringen ein Mal am Tag private Helfer.

Die beiden Kochplatten unseres „Medicookmobils“ produzieren ohne Pause heisses Wasser für Tee. Das Käsebrot schmieren erinnert an Lesbos im Herbst 2015 und auch das Verteilen von Decken.

Die medizinische Versorgung erfolgt aus dem Wohnmobil oder auf der Straße: Erkältungen, Gliederschmerzen, Verrenkungen.

Unsere beiden, extra aus München angereisten Jurastudenten aus der dortigen Law-Klinik  versuchen Licht in die oft verzwickte Asylrechtslage zu bringen.