|

Syrische Flüchtlinge in Torbali/Izmir

Syrische Flüchtlinge in Torbali/Izmir

Während unseres Aufenthalts in Çeşme haben wir auch 3mal ein selbst organisiertes Camp von syrischen Flüchtlingen in Torbali (ca. 50 km südlich von Izmir) besucht.

In zwei Lagerhäusern mit kaputten Dächern leben dort 28 syrische Familien. Jede Familie hat innerhalb der Hallen ein kleines Zelt aus Plastikplanen, Toiletten oder fließend Wasser gibt es nicht.

Trotz der aus unserer Sicht menschenunwürdigen Bedingungen kamen uns fröhliche und lachende Kinder entgegen, teilweise barfuss und trotz kalter Temperaturen dünn bekleidet.

Ein Bild, was uns Allen sehr zu Herzen ging.

Bei unserem ersten Besuch stand die medizinische Versorgung im Vordergrund. Viele der Menschen leiden unter Entzündungen der Atemwege, was angesichts der Verbrennungsmittel für die Öfen nicht erstaunlich ist: Da kein Geld für Brennholz etc. vorhanden ist, wird mit Stoffresten (die zur Verfügung gestellt wurden) geheizt. Die Luft in den Hallen ist deshalb stickig und beizend.

Zwei Tage später fuhren wir wieder nach Torbali, um die Menschen mit Kleidung und Lebensmittel zu versorgen. Für jede Familie gab es ein Paket mit Reis, Linsen, Bohnen, Bulgur, Mehl und Tee.

In unserer letzten Woche besuchten wir das Camp gemeinsam mit dem amerikanischen Regisseur Elias Matar. Neben der medizinischen Versorgung hatten wir auch wieder Lebensmittel für alle Familien dabei.

Bei dem Besuch trafen wir auf Frau Gule, die als Verbindungsperson von Halkarin Koprüsu mit MercyCorps arbeitet. So erfuhren wir auch von den anderen Camps syrischer Flüchtlinge rund um Torbali. Darunter befindet sich ein Camp, in dem ca. 800 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Auch dort gibt es keine Toiletten, kein Wasser oder Strom.

Ähnliche Beiträge

  • |

    Zelte für Torbali

    Der Aufbau der Zelte für Torbali konnte am 29.10.2016 mit tatkräftiger Unterstützung stattfinden. Levent Topcu vom Verein BDG hat sich nicht nur um die Bestellung der Zelte und Decken gekümmert sondern hat diese auch, gemeinsam mit Leuten aus seinem Team und Nashwan Al-Wattar, ins Camp gebracht. Zahlreiche Männer halfen beim Aufbau der Zelte und Nashwan…

  • |

    Neues aus Çeşme

    In Çeşme wird nicht mehr gelacht, seitdem die Menschen wissen, das die Reise nach Europa in Idomeni zu Ende ist. Aber sie versuchen es trotzdem immer wieder nach Griechenland zu kommen. Einige sind schon zwanzig Mal von der türkischen Küstenwache auf offenem Meer daran gehindert worden. „Wo sollen wir denn hin ?“ sagen sie mit ihren…

  • |

    Rupert Neudeck

      Wir trauern um unseren Freund und unser Vorbild Rupert Neudeck. Unser Avicenna Mitglied Navid Kermani hat in seiner Rede aus unseren Herzen gesprochen.   Ansprache von Navid Kermani zu Rupert Neudeck im Trauergottesdienst Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten…

  • |

    Jahresrückblick – Jahresausblick

    Jahresrückblick – Jahresausblick Wir sitzen in Çesme mit einer Tasse Tee im Wintergarten derselben Pension, von der aus wir vor einem Jahr jeden Morgen zum Schmugglercamp gefahren sind. Das gibt es schon lange nicht mehr, auch wenn noch vereinzelt Menschen für etwa ein Drittel des Geldes die Überfahrt nach Chios und damit Europa versuchen. Am…

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert