Die Logistik der Essensverteilung – Vom Butterbrot zum LKW Es gibt nur einen schlimmeren Feind als den Hunger: den Hunger deiner Kinder. Im Herbst 2016 auf Lesbos gab es oft gar nichts zu Essen und wir fingen an Butterbrote zu schmieren. Mit der Hilfe junger Griechen steigerten wir uns schnell auf die alltägliche Verteilung von ca. 600 warmen Mahlzeiten. In den offiziellen Lagern um Thessaloniki gab es morgens ein „Croissant“ und dann noch zwei Mal Kartoffeln mit etwas Sauce oder
Besuch an der syrischen Grenze
Besuch an der syrischen Grenze am 01.01.2017 Fast 1.000 Kilometer lang und 3 bis 4 Meter hoch wird die Betonmauer, die die syrischen Flüchtlingen die Flucht vor den Bomben verwehrt und sie wächst schnell. Jenseits der Mauer wächst gleichzeitig eines der größten syrischen Flüchtlingscamps. Hier lebten bis vor der aktuellen dreitägigen Waffenruhe etwa 700.000 Menschen in Zelten, jetzt noch ca. 600.000. Vielen Familien gelingt, mit Hilfe von Schmugglern, die Einreise in die Türkei und die meisten von ihnen landen dann
Regen und kein Ende in Sicht
So leben die Menschen seit über einem Jahr und der Regen zerstört nun auch noch ihr letztes Hab und Gut 28.12.2016 Es regnet seit drei Monaten und wohl auch noch die nächsten zwei bis drei Monate. Alles versinkt im Schlamm der küstennahen, sandreichen Erde auf der die Zelte der syrischen Flüchtlinge stehen. Die Pullover und Jacken in denen die Kinder stecken, die Matratzen und Decken, in die sich nachts die Menschen vor der Kälte verstecken, alles ist nass. Alle
Jahresrückblick – Jahresausblick
Jahresrückblick – Jahresausblick Wir sitzen in Çesme mit einer Tasse Tee im Wintergarten derselben Pension, von der aus wir vor einem Jahr jeden Morgen zum Schmugglercamp gefahren sind. Das gibt es schon lange nicht mehr, auch wenn noch vereinzelt Menschen für etwa ein Drittel des Geldes die Überfahrt nach Chios und damit Europa versuchen. Am letzten Tag unseres jetzigen Aufenthaltes in der Westtürkei schauen wir auf das Meer und am Horizont auf Chios und die Erinnerungen an das vergangene Jahr
Warten, aber auf was?
Warten Kinder warten offensichtlich nicht, zumindest die Kinder hier. Sie beschäftigen sich mit irgendetwas oder sind einfach nur da, blicken dem Augenblick in die Augen. Auch die Frauenaugen hier blicken offensichtlich weder in die mit Sicherheit schwere Vergangenheit noch in die völlig unsichere Zukunft, sondern auf ihr bisschen Beschäftigung, die wenigen Kartoffeln, die es zu schälen gibt oder die paar Zweige, die es für das Feuer zu bündeln gibt. Die Männer und übrigen Frauen arbeiten auf den Feldern. Einzig die
Weiterer Einsatz in Torbali
Nashwan hatte von einem neuen Camp erfahren, für die ich bereits am Vortag eingekauft hatte. Nach langem Suchen haben wir das sehr abgelegene Camp mit 12 Familien dann doch noch gefunden. Ein kleines Camp, direkt neben der Autobahn mitten auf einem Feld, aber weit und breit sonst nichts mehr. Die Überraschung im Camp war auf beiden Seiten groß, denn wir trafen auf überwiegend bekannte Gesichter. Neben Lebensmittel hatten wir für alle Familien auch noch Pflegeartikel sowie Windeln für die Babys.
Die Hilfe in Torbali geht weiter
Auch diesmal hatten wir Unterstützung in Torbali: Danke Cyril Romann und Anna Tanner aus der Schweiz. So war es uns möglich in zwei großen Camps Lebensmittel zu verteilen. Neben Mehl und Öl, gab es Reis, Linsen, Bulgur und Bohnen. Wir hatten ein Camp mit 40 Familien und in dem anderen leben insgesamt 42 Familien. Alle Familien mit mehr als 6 Personen haben zwei Lebensmittelpakete erhalten. Wie immer hatte Nashwan eine Liste mit allen Familien, was die Verteilung für uns einfacher
Zelte für Torbali
Der Aufbau der Zelte für Torbali konnte am 29.10.2016 mit tatkräftiger Unterstützung stattfinden. Levent Topcu vom Verein BDG hat sich nicht nur um die Bestellung der Zelte und Decken gekümmert sondern hat diese auch, gemeinsam mit Leuten aus seinem Team und Nashwan Al-Wattar, ins Camp gebracht. Zahlreiche Männer halfen beim Aufbau der Zelte und Nashwan hat sich darüber hinaus noch um die Verteilung der Decken gekümmert. Derzeit treffen immer mehr Menschen aus Syrien in Torbali ein und die meisten von
Ärztliche Versorgung im Osten der Türkei
Hier der ausführliche Bericht von Frau Schnorr: Im Oktober habe ich 10 Tage als Ärztin für das Avicenna Hilfsprojekt in der Südost Türkei, in der Nähe von Adana, in verschiedenen Flüchtlingscamps gearbeitet. Dort, nicht weit von der syrischen Grenze, fand ich eine ganz eigene Flüchtlingssituation vor: In diesen verstreut liegenden Camps von ganz unterschiedlicher Größe leben vorwiegend syrische Familien, die vor den Kämpfen in der Gegend um Aleppo geflohen sind. Menschen, die einen sicheren Platz für ihre Familien gesucht haben,
Unser Einsatz in Torbali
Am 22.10.2016 waren wir wieder in Torbali im Einsatz und hatten Unterstützung von Joliba e.V. Interkulturelles Netzwerk. Im Vorfeld hatte ich schon diverse Dinge eingekauft, u.a. hatte ich Kopftücher für die Frauen dabei und die Freude darüber war bei allen Frauen groß. Wir versorgen auch eine kleine Gruppe mit 3 Familien und eine der Mütter hatte um Pullover für ihre Jungs gebeten. Als wir das letzte Mal dort waren, trugen sie Mädchen-Blusen und so habe ich diesen Wunsch
Versorgung in Torbali
Neuigkeiten aus Torbali vom 14.10.2016 Im Gepäck hatte ich Winterjacken und Shirts für die Frauen in dem kleinen Camp, aber auch Lebensmittel (Reis, Bohnen etc.). Die Freude über die mitgebrachten Sachen war bei allen groß und alles wurde gleich anprobiert. Inzwischen haben wir zu allen Menschen in dem Camp ein enges Verhältnis aufgebaut und mir ist es wichtig, ihre Privatsphäre zu wahren. Im Gegensatz zu den Kindern lassen sich die meisten Erwachsenen nicht gerne fotografieren, aber ein Foto ohne Gesichter
Aktuelle Lage auf Lesbos
Ein Bericht von Shahab Kermani über die Lage auf Lesbos Die Lage auf Lesbos ist geprägt von Stagnation und das am deutlichsten ins Auge stechende ist Hoffnungslosigkeit, auf allen Seiten. Die Aussicht auf Asyl ist gering und der Prozess langwierig. Laut einer Analyse von Amnesty International wird die Registrierung und Verteilung der Flüchtlinge bei dieser Geschwindigkeit achtzehn Jahre dauern. Die Fähre, die den, mit viertausend Menschen völlig überlasteten Hotspot Moria, als Unterkunft entlasten sollte, wurde abgesagt. Die Zelte, die allesamt